

Spielwaren-Boom durch Covid-19
Die Spielwarenbranche hat 2020 von der Coronavirus-Pandemie profitiert – zumindest in vielen wichtigen Märkten – in Deutschland stieg der Umsatz mit Spielzeug um satte 9 %.
Sabine Koll
„Zwei Lockdowns und eingeschränkte Freizeitaktivitäten haben dafür gesorgt, dass die Deutschen in 2020 deutlich mehr Geld für Spiele, Basteln & Co. ausgeben“, hatte Steffen Kahnt, Geschäftsführer des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels (BVS), bereits im November 2020 kundgetan. Er ging damals von einem Umsatzplus in Höhe von 8 % für den deutschen Markt aus. Die Prognose des BSV wurde sogar noch getoppt, wie der Kassensturz zum Ende des Jahres zeigte: Der deutsche Spielwarenmarkt ist 2020 von 3,4 Mrd. EUR um 9 % gewachsen und hat damit den Rekordwert von 3,7 Mrd. EUR erreicht. Zum Vergleich: 2017 hatten die Deutschen 3,2 Mrd. EUR, 2018 3,3 Mrd. EUR für Spielzeug ausgegeben.
Allerdings haben sich die lokalen Märkte laut Tutt sehr uneinheitlich entwickelt. Der Top-Markt war Australien. Hier wurde 19 % mehr Spielzeug verkauft. In den USA, dem weltweit größten Spielwarenmarkt, waren es 16 % mehr. Kanada verbuchte ebenso wie Deutschland ein Plus von 9 %, gefolgt von Großbritannien und den Niederlanden mit 8 % beziehungsweise 6 % Plus. Auf der anderen Seite taten sich die Spielwarenhersteller in Italien und Spanien sehr schwer, hier mussten sie deutliche Einbußen hinnehmen. „In diesen Ländern war der stationäre Spielwaren-Fachhandel lange Zeit geschlossen“, erklärt die NPD-Expertin. Das galt im ersten Halbjahr auch für Frankreich, doch erholten sich die Verkäufe hier im Laufe des Jahres deutlich.
Auf globaler Basis war im vergangenen Jahr vor allem alles aus dem Bereich Outdoor und Sport gefragt. Der BVS vermutet, dass Kinder aufgrund von fehlenden Urlauben viel Zeit im Garten oder auf dem Balkon verbracht haben. Aber auch Spiele (+ 43 %) und Puzzles (+ 70 %) wurden so viele gekauft wie lange nicht. Tutt stellt außerdem fest, dass edukative Spielwaren und Bausets stark nachgefragt wurden.
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