
Für Wirtschaft steht viel auf dem Spiel
Die Abkehr von globalen Lieferketten würde BIP um 10 % verringern
Eine Rückverlagerung internationaler Produktion nach Deutschland würde die deutsche Wirtschaftsleistung fast 10 % schmälern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Ifo-Studie. „Wenn wir ausgelagerte Teile der Wertschöpfung nach Deutschland zurückholen, führt das dazu, dass weniger wettbewerbsstarke Tätigkeiten plötzlich große Anteile im Mix der deutschen Wertschöpfung gewinnen. Die damit verbundene geringere Produktivität würde die Wirtschaftskraft schwächen“, sagt Lisandra Flach, Leiterin des Ifo Zentrums für Außenwirtschaft.
Diese Ergebnisse basieren auf Berechnungen des ifo-Handelsmodells. „Dabei wird angenommen, dass kein anderes Land eine ähnliche Strategie verfolgt oder Vergeltungszölle als Gegenreaktion erhebt. Die negativen Auswirkungen der Nationalisierung von Lieferketten könnten daher tendenziell noch höher ausfallen“, sagt Flach.
„Gäbe es einen globalen Trend hin zu stärker national ausgerichteten Lieferketten, stünde für die deutsche Wirtschaft tatsächlich sehr viel auf dem Spiel. Die Produktion von deutschen Vorleistungen, die anschließend im Ausland weiterverarbeitet werden, trägt mit über 600 Mrd. USD zur deutschen Wertschöpfung bei“, sagt Ifo-Forscher Andreas Baur.
Mehr zum Thema Produktionsrückverlagerung und der Abkehr von globalen Lieferketten lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben.
SL