

In fünf Tagen zur Dosiermaschine
Hennecke feierte mit Kunden den Serienstart seiner Next-Gen Hochdruck-Dosiermaschinen für die PUR-Verarbeitung
Anfang Mai lud der PUR-Spezialist Hennecke in seine Zentrale nach Sankt Augustin ein. Die ersten Kunden der neuen Hochdruck-Dosiermaschine Highline MK2 waren gekommen. Sie freuten sich, ihre kürzlich fertiggestellten Maschinen aus den Händen von Hennecke-CSO Rolf Trippler und Jens Winiarz, Senior Director Sales Metering & Composites, in Empfang zu nehmen. Zudem erfuhren sie auch viel über die Entstehungsgeschichte einer neuen Generation von Hochdruck-Dosiermaschinen, die Hennecke Next-Gen Maschinen (Next Generation) nennt. Denn diese zeichnen sich nicht nur durch eine komplett neue und verbesserte Modellreihe aus, sondern auch durch eine extrem kurze Produktionszeit, die Hennecke von mehreren Wochen auf nur fünf Tage verkürzen konnte.
Effiziente Just-in-Time-Produktion
Dies ist das Ergebnis eines langen Prozesses: Hennecke nutzte die Corona-Krise, um seine Produktionsprosse komplett neu aufzustellen. Entstanden ist das Hennecke Production System (HPS), „ein exakt auf Hennecke zugeschnittenes Lean-Production-System, das einzelne Produktionsbereiche effizient verknüpft und eine synchronisierte, getaktete Produktion ermöglicht“, erklärt Sabine Rudolf, Senior Director Global Business System bei Hennecke.
Eine hohe Fertigungstiefe und eine intelligente Vormontage vieler wichtiger Elemente – von Mischköpfen über Düsen und Pumpen bis hin zu Schaltschränken – ermöglichen eine effiziente Just-in-Time-Produktion ohne Leerläufe und Wartezeiten. Darüber hinaus bündelte Hennecke die Produktion einzeler Komponenten auf jeweils einen seiner weltweit vier Standorte, um Synergien zu nutzen.

Produktportfolio neu gedacht
Parallel zur Entwicklung des HPS hat sich ein abteilungsübergreifendes Team etabliert, das das bestehende Produktportfolio analysiert hat – auch mit Blick Energieeffizienz, Lärmemissionen oder ökologischem Fußabdruck der Maschinen“, berichtet Jens Winiarz. Im Ergebnis wurde das Portfolio von fünf auf drei Maschinen optimiert, die alle Anforderungen erfüllen. Durch die komplette Überarbeitung, die Eigenfertigung der meisten Komponenten und die Verwendung vieler Gleichteile konnte die Produktion standardisiert und deutlich beschleunigt werden.
Von dieser Standardisierung profitieren vor allem die Kunden, denn trotz höherer Qualität der Bauteile und zusätzlicher Features ist der Maschinenpreis – entgegen dem allgemeinen Trend – nahezu unverändert geblieben. „Gleichzeitig konnte Hennecke seine Kapazitäten deutlich erhöhen und ist künftig in der Lage, mehr Dosiermaschinen und rund 1.000 Mischköpfe pro Jahr zu produzieren“, ergänzt Rolf Trippler.
Dosierpumpe speziell für die PUR-Verarbeitung
Das jüngste Next-Gen Modell, die Highline MK2, überzeugt mit vielen Ausstattungsmerkmalen: So stehen Mischköpfe der MT-A-Baureihe in fünf Baugrößen zur Auswahl und garantieren eine lange Lebensdauer auch bei schwierigen Rohstoffsystemen. Mit an Bord ist auch die Dosierpumpe HX, eine Eigenentwicklung von Hennecke speziell für die PUR-Verarbeitung.
Für mehr mechanische, thermische und hydraulische Effizienz sorgt Blue Intelligence. Diese Technologie reduziert Druckverluste im Niederdruckkreis, ermittelt automatisch Pumpenvorlaufzeiten und hat einen intelligenten Stand-by-Timer. „Je nach Produktionsszenario lassen sich mit der Highline MK2 dank Blue Intelligence Energieeinsparungen von bis zu 50 Prozent erzielen“, berichtet Patrick Brüninghaus, Director Product Management bei Hennecke.
Einfache Bedienung dank neuer Maschinensteuerung
Augenmerk wurde auch auf die neu entwickelte Maschinensteuerung Foamatic gelegt. Ein 12-Zoll-Monitor erlaubt über eine grafische Oberfläche eine intuitive, einfache Bedienung sowie einen schnellen Zugriff für unterschiedlichste Anwendungen. Dank Wifi-Remote kann die Maschine auch über ein Handy oder Tablet gesteuert werden. Darüber hinaus lassen sich über ein eigenes Menü individuelle Energiesparpotenziale entdecken. Stand-by-Timer, Durchflussmesser im Hydraulikkreislauf oder Frequenzumrichter können an spezielle Bedürfnisse angepasst werden. Zudem lassen sich – bei der PUR-Verarbeitung erstmalig – die Maschinen an das Internet anbinden.
Die auf dem Event anwesenden Kunden zeigten sich denn auch beeindruckt von der schnellen Fertigung ihrer Maschinen. Hennecke dokumentierte dies mit einem Stop-Motion-Film anschaulich: Eine Hochdruck-Dosiermaschine entsteht in nur fünf Tagen.
Carlo Germar, Geschäftsführer bei Germar aus Aichelberg und einer der ersten Kunden der neuen Highline MK2, gesteht: „Eigentlich wollte ich auf der K-Messe im Oktober die kleinere Ecoplus MK2 bestellen, aber die Anwendungsvielfalt der Highline MK2 hat mich überzeugt, sodass ich spontan diese Maschine auf der Messe vorbestellt habe.“ Auch Markus Leßmann, Geschäftsführer von PKS - Projekte in Kunststoff und Schäumtechnik aus Stapelburg im Nordharz, entschloss sich direkt auf der K-Messe zu einer Bestellung. „Das ist unsere erste Maschine von Hennecke überhaupt. Unsere alte Anlage war bereits über 20 Jahre im Einsatz.“
MG