
EDITORIAL
Innovation mit System!
Systematische Innovation im Werkzeugbau - die neue Forschungsgemeinschaft macht‘s möglich

Die Betriebe in der deutschsprachigen Werkzeug- und Formenbaubranche sind hoch innovativ, treiben die Entwicklung voran und nutzen dabei neueste Technologien und Verfahren. Damit schaffen sie es, sich von ihren weltweit aktiven Wettbewerbern immer wieder abzusetzen und den Trend zu „billig“ mit einer verbesserten Qualität oder einer gesteigerten Produktivität auszukontern. Es ist also nicht so, dass Werkzeug- und Formenbauer keine Ideen haben. Und diese auch in marktfähige Produkte umsetzen.
Allerdings tun sie das oft nicht unter optimalen Bedingungen. Denn mehr als zwei Drittel der Unternehmen hierzulande sind klein und damit meist ohne eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Die wirtschaftliche Lage der Branche erlaubt es oft nicht, Mitarbeiter – noch dazu die besten – gezielt für Forschung und Entwicklung abzustellen. Da geht das Tagesgeschäft vor. „Ich muss Bäume fällen – da habe ich keine Zeit, die Axt zu schärfen“ – das scheint oft die Maxime. Und man hat sich damit meist abgefunden. Was extrem schade ist, denn gerade in vielen kleinen Unternehmen gibt es oft bahnbrechende Ideen, die aber mangels Gelegenheit nie realisiert werden.
Als Ausweg aus dem Dilemma und zur Koordinierung individueller Aktivitäten haben Unternehmen, Institute und Hochschulen ihre Ressourcen gebündelt und die „Forschungsgemeinschaft Deutscher Werkzeug- und Formenbauer (FDWF) ins Leben gerufen. Die FDWF (www.fdwf.de) soll die „vorwettbewerbliche Forschung vorantreiben, die der Branche dient“, und so vor allem kleine und mittelständisch geprägte Unternehmen stärken. Zum einen mit dem Initiieren wissenschaftlicher Forschungsvorhaben, der Förderung industrieller Gemeinschaftsforschung und der Beschaffung von Zuschüssen zur Lösung wissenschaftlicher und technischer Aufgaben.
Die Forschungsgemeinschaft soll aber auch den Transfer der Forschungsfortschritte und praktischen Erfahrungen in die Branche sicherstellen. Sie eröffnet zudem gerade kleinen Unternehmen die Möglichkeit, eigene Forschungsvorhaben prüfen zu lassen und sie mit umfassender Unterstützung umzusetzen. So können die Unternehmen der Branche gemeinsam die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Axt auch in Zukunft scharf bleibt.
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